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PI X E L - Z O O


10.0 Blenden, Einführung

Blenden ? - Nur ein Loch im Karton !

In vielen Lehrbüchern wird die Blende überhaupt nicht erwähnt: Manchmal findet man eine Fußnote, einige investieren sogar ein kurzes Kapitel. Aber immer hat man den Eindruck, dass den Autoren das Thema eher lästig ist. So ein "Loch im Karton" ist im Vergleich zu der schönen, glänzenden Linse doch nicht viel mehr als die arme Verwandte, die zwar auch zur Familie gehört, die man aber besser im Hinterzimmer versteckt - eine gewaltige Fehleinschätzung !

Wodurch zeichnet sich ein gutes optisches Gerät aus ?

Das lässt sich so pauschal kaum beantworten und hängt stark vom jeweilen Verwendungszweck ab, - aber ein paar grundsätzliche Kriterien existieren doch:

da gibt es z.B. den Wunsch nach einer möglichst großen und gleichmäßigen Bildhelligkeit; oder ein möglichst großes Gesichtsfeld - und beides hängt vom richtigen Umgang mit den Blenden ab!

Na ja, es gibt natürlich auch noch andere Eigenschaften, die ein "gutes" optisches Gerät haben sollte: hohe Auflöung, geringe Verzeichnung, geringe Farbfehler, ..... noch was ?

Wenn Sie sich vor Augen halten, dass eines frühesten optischen Abbildungsgeräte - die Lochkamera, oder Camera Obscura - überhaupt ohne Linsen, nur mit einer Blende ausgekommen ist, dann erscheint die Vernachlässigung des Themas "Blende" in der technischen Literatrur eigentlich vollkommen unverständlich.

(Tut mir leid, der Rückgriff auf die Lochkamera ist an dieser Stelle eigentlich unpassend, denn die Abbildungseigenschaften eines "Loches" gehören nicht mehr zum Gebiet der geometrischen Optik, sondern zur Wellenoptik, aber ich konnte es mir nicht verkneifen das berühmteste "Loch im Karton" wenigstens kurz zu erwähnen.)

Was ist z.B. ein Fotoapparat wert, der nur bei hellem Sommenschein verwendet werden kann? (Stichwort: Bildhelligkeit, bzw. Lichtstärke des Ojektivs.)

Oder ein Fernrohr, das zwar ausreichend vergrößert und vielleicht auch über eine ausreichende Lichtstärke verfügt, dessen Gesichtsfeld aber so klein ist, dass Sie den Eindruck haben, durch einen Gartenschlauch zu schauen. (Stichwort Gesichtfeld)

Bildhelligkeit und Gesichtsfeld werden von Blenden beeinflußt.

Im einfachsten Fall kann die Linsenfassung oder der Rand eines Bildschirms die Rolle der "Blende" übernehmen.

Im folgenden Bild ist das wohl bekannteste Beispiel für die Wirkung von "Blenden" dargestellt - das Schlüsselloch.

Schlüssellocheffekt: Zwei Lochblenden in einem gewissen Abstand beeinflussen das Gesichtsfeld ganz erheblich.

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Die Tatsache, dass ein Karton mit einem Loch -also eine "Blende" - den man in unterschiedlicher Entfernung vor das Auge hält, die freie Sicht - das "Gesichtsfeld" - mehr oder oder weniger einschränkt, ist trivial.

Wenn z.B. die beiden Blenden im obigen BIld ganz dicht an das Auge herangezogen werden, dann läßt sich das Gesichtsfeld fast beliebig groß machen. Wenn man sie von einander entfernt, dann schrumpft es sehr schnell zusammen und Sie sehen von der Dame nur noch die Gürtelschnalle.

Die Sache mit dem Schlüsselloch ist ja leicht zu verstehen.

Wenn aber neben den Blenden aber auch noch Linsen ins Spiel kommen, wird die Angelegenheit etwas unübersichtlicher- aber dazu später mehr.


Wir werden uns in den folgenden Kapiteln also mit Blenden beschäftigen, die die Bildhelligkeit und das Gesichtsfeld eines optischen Gerätes beeinflussen. Dieses Thema wäre eigentlich keiner Rede wert, - Parole: machen wir das "Loch im Karton" doch so groß wie möglich - wenn da nicht die Linsen wären, aus denen ein optisches Gerät ja nun auch noch besteht.

Um Ihr Problembewußtsein gleich 'mal etwas anzustacheln, hier eine Frage:

- Vom Objekt aus gesehen befindet sich hinter der abbildenden Linse eine Blende, die kleiner ist als der Linsendurchmesser. Wie wirkt sich diese Blende nun auf den Öffnungswinkel des Lichtkegels vor der Blende aus ?

Na, was meinen Sie ? Welcher der drei Strahlenkegel paßt auf der rechten Seite durch die Blende ?

Klar, Sie könnten jetzt die Strahlverläufe mit Ihrem Wissen aus Kapitel 8 konstruieren, dann wird sich schon zeigen, welcher der drei Strahlenkegel durch die Blende paßt, - aber das geht aber auch eleganter !

..... und noch etwas: bei der folgenden Betrachtung zum Einfluß von Blenden auf die Abbildungseigenschaften kommen wir (fast) ohne Mathematik aus !

Na, ist das ein Versprechen ?

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So, hier geht's jetzt zum Kapitel über die helligkeitsbestimmenden- / Apertur-Blenden und Pupillen -bitte klicken !